Frühlingstreffen in Echternach

FRÜHLINGSTREFFEN IN ECHTERNACH
Wie war das noch, was hatten wir als Motto zu unserem Frühlingstreffen in Luxemburg aus der berufenen Feder des allbeliebten Wilhelm Busch in gewohnt verkürzender, das wesentliche aber klar konturierend lesen dürfen? Ja, folgendes nämlich: „Die Bäume fahren im Frühling aus der Haut“. So wahr wie griffig!
Wir aber blieben in unserer Haut und trafen uns am 09. April 2011, am Samstagmorgen in Echternach auf der großen Freifläche an der Brücke über die Sauer. Freudiges Wiedersehen mit altbekannten Freunden und gespanntes Warten auf das, was angesagt war. Wir wurden von unserer Fremdenführerin, Frau Gaby Limpach willkommen geheißen, sie geleitete uns zu den nahe gelegenen Klosteranlagen und erläuterte uns von einer leicht erhöht liegenden Rotunde aus mit Blick auf den weit gespannten sonnenbeschienenen Klosterhof und die ihn begrenzenden barocken Gebäude der ehemaligen Benediktinerabtei, die heute einem Gymnasium (mit 1300 Schülern und Internat) dienen, die historische Entwicklung der zweitgrößten Stadt Luxemburgs. Wir hörten den interessant gestalteten Ausführungen – Frau Limpach ist im Hauptberuf Gymnasiallehrerin – aufmerksam zu, wobei der recht heftig wehende Wind die letzten Reste von Winterträgheit und Kaminwärme aus Kleidern und Körper blies.
Es schloß sich eine Führung durch die romanische Basilika an, die nach der Bombardierung im zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstört und nach alten Plänen wiederaufgebaut wurde. Sie beherbergt das Grab des irischen Wandermönchs Willibrord, zu dessen Ehren bis auf den heutigen Tag die Wallfahrten in Echternach stattfinden. An seiner Grabstätte hatte auch Papst Johannes Paul II. gebetet bei seinem Besuch in Echternach.
Im Bereich des Buch- und Andenkenladens der Kirche wurden wir mit den Besonderheiten der Pfingstdienstag stattfindenden Springprozession vertraut gemacht, die zur Berühmtheit Echternachs beigetragen hat. Natürlich war nicht zu vermeiden, daß einige noch sehr wendige und flexible weibliche und männliche Mitglieder unserer Gruppe mit passender Musikbegleitung eine Probe des nicht einfachen Springtanzes zum besten gaben. Zu unser aller Freude. Applaus, vielen Dank noch mal.
Als Abschluß unseres Besuchs wurden wir über den Marktplatz in den historischen bürgerlichen Teil der Stadt geführt und konnten das Leben und Treiben in der Altstadt genießen.
Der Mensch lebt nicht nur vom Geist, und nach den all den vielen visuellen Eindrücken meldete sich der Hunger, und wir fuhren nach Lauterborn ins Müllerthal, die sogenannte „Kleine Luxemburger Schweiz“, zum Hotel-Restaurant „Au Vieux Moulin“. Dort wurde in sehr gefälligem Rahmen und bei bester Bedienung getafelt, in Luxemburg, mit stark französischem Einschlag.
Den Tag beschlossen wir auf einem waldigen Rastplatz im Müllerthal mit einem Digestif, der ein umfunktionierter Aperitif war, da er für morgens zwar vorgesehen, aber wegen der zeitlich ausgedehnten Führung dazu keine Gelegenheit gegeben war. Gemundet hat er allemal.
A bientôt, chers amis.