Förderverein Krebsforschung

Herr Prof.Dr.med.Gerhard Held, der stellvertretend für Herrn Prof.Pfreundschuh unsere Spende entgegen-
genommen hat, gab uns einen kurzen Einblick in seine Tätigkeit.
“Die Klinik für Innere Medizin I -Hämatologie, Onkologie, klinische Immunologie und Rheumatologie des
Universitätsklinikums des Saarlandes ist eine sehr forschungsstarke Abteilung. Unter anderem bearbeiten
wir Fragestellungen der Grundlagenforschung. In den 90er Jahren entdeckten wir, dass Tumoren eine Immun-
antwort auslösen. Es gibt molekulare Strukturen, die ausschließlich oder überwiegend im Tumor vorkommen.
Mit der von uns entwickelten SEREX-Methodologie konnten viele tausense solcher Strukturen indentifiziert
werden. Diese Entdeckungen lösten weltweit intensive Forschungsanstrengungen aus, Immuntherapien zur Behandlung von Tumoren zu etablieren. Letztlich führten diese Arbeiten dazu, die zugrunde liegenden
Mechanismen zu verstehen, warum es dem Immunsystem nicht gelingt einen Tumor zu zerstören, obwohl
es diesen als fremd erkennt. Diese Mechanismen lassen sich therapeutisch beeinflussen, sodass davon
auszugehen ist, dass sich die Heilungsraten vieler Tumore in den kommenden Jahren mit einer Immun-
therapie als neues Therapieinstrument verbessern lassen.
Ein weiterer Forschungsschwepunkt sind Therapieoptimierungsstudien beim aggressiven Non-Hodgkin
Lymphom, einer sehr rasch wachsenden Form des Lymphdrüsenkrebses. In unseren Studien, die weltweit
den Therapiestandard definieren, wurden inzwischen mehrere tausend Patienten aus ganz Europa behandelt.
Ihre Ergebnisse führten dazu, dass die Heilungsraten erheblich gesteigert werden konnten und nun nur noch
die Hälfte der Patienten an der Erkrankung verstirbt, wie zu Beginn unserer Studien.
Leider ist der finanzielle Aufwand für Grundlagenforschung und insbesondere klinische Studien erheblich
gestiegen, ohne dass die Forschungsförderung der öffentlichen Hand im selben Ausmaß gestiegen wäre.
Dies macht unabhängige akademische Forschung immer schwieriger, sodass wir über ihre Spende und
Ihrem Bewusstsein der Situation der Wissenschaft zu großen Dank verpflichtet sind” (Prof.Dr.Gerhard Held )